
Das sind die besten Nachhilfe-Apps
In einer Welt, in der das Smartphone ein ständiger Begleiter ist, liegt es nahe, dass auch das Lernen digitaler wird. Besonders Nachhilfe-Apps boomen.

Sie versprechen, Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern, Lücken zu schließen und das Lernen einfacher zu machen. Doch welche dieser Apps halten wirklich, was sie versprechen? Und welche sind ihr Geld wert? Wir haben verschiedene Anbieter unter die Lupe genommen und zeigen, welche App für wen geeignet ist.
Die beliebtesten Nachhilfe-Apps im Überblick
Zu den bekanntesten Nachhilfe-Apps in Deutschland gehören:
- Simpleclub
- StudySmarter
- Sofatutor
- Knowunity
- skive
- Duden Learnattack
- RealMath
- Anton
Diese Apps unterscheiden sich stark in Funktion, Zielgruppe und Preis. Während manche kostenlose Lerninhalte bieten, setzen andere auf ein Abo-Modell mit Premiuminhalten. Einige Apps konzentrieren sich auf bestimmte Fächer, andere bieten ein Komplettangebot.
Simpleclub: Interaktive Erklärungen mit motivierendem Design
Simpleclub richtet sich vor allem an Schüler und Schülerinnen der Mittel- und Oberstufe. Die App deckt viele Fächer ab, darunter Mathe, Physik, Biologie, Chemie und Geschichte. Besonders auffällig ist das moderne, bunte Design und die Gamification-Elemente. Lerninhalte werden über kurze Videos erklärt. Interaktive Übungen helfen, das Gelernte zu festigen. Es gibt zudem individualisierte Lernpläne, die den aktuellen Schulstoff abbilden.
Vorteile:
- Sehr motivierend gestaltet
- Inhalte auf aktuelle Lehrpläne abgestimmt
- Viele kostenlose Funktionen
Nachteile:
- In der kostenlosen Version eingeschränkter Zugriff
- Manchmal eher oberflächliche Erklärungen
- Keine persönliche Betreuung
StudySmarter: Lernzettel und KI-gestütztes Lernen
StudySmarter punktet vor allem durch die Möglichkeit, eigene Lernzettel zu erstellen und auf Inhalte anderer Nutzer zuzugreifen. Außerdem bietet die App ein intelligentes System, das mithilfe von KI Lernpläne erstellt und den Fortschritt analysiert. Nutzer können zwischen verschiedenen Lernmodi wählen, z. B. Karteikarten, Quiz oder Zusammenfassungen.
Vorteile:
- Ideal zur Prüfungsvorbereitung
- Gute Community-Funktion
- Automatisiertes Wiederholen nach Lernstand
- Vielfältige Lernmodi
Nachteile:
- Teilweise unübersichtliche Struktur
- Viele Funktionen nur mit Premiumzugang
- Qualität der Nutzerinhalte variiert
Sofatutor: Rundum-Nachhilfe mit Lehrkraft-Kontakt
Sofatutor bietet ein umfassendes Nachhilfepaket. Neben Videos und Übungen gibt es hier auch die Möglichkeit, per Chat oder Videocall Fragen an Lehrerinnen und Lehrer zu stellen. Das macht Sofatutor besonders interessant für jüngere Schüler oder Kinder, die mehr Unterstützung benötigen. Die Inhalte decken fast alle gängigen Schulfächer ab und sind in verschiedene Klassenstufen unterteilt.
Vorteile:
- Persönlicher Support
- Große Auswahl an Fächern und Klassenstufen
- Altersgerechte Erklärvideos
- Zusätzliche Hausaufgabenhilfe
Nachteile:
- Hohes Preisniveau
- Anmeldung notwendig, selbst für Testversion
- Keine Offline-Nutzung
Knowunity: Von Schülern für Schüler
Knowunity lebt vom Mitmach-Prinzip. Schüler erstellen selbst Lerninhalte, die dann geteilt werden. Das Konzept ist besonders bei jüngeren Nutzern beliebt, da es die Sprache und Perspektive von Gleichaltrigen nutzt. Die Inhalte reichen von Zusammenfassungen über Lernzettel bis zu Präsentationen. Zusätzlich gibt es Foren für den Austausch untereinander.
Vorteile:
- Inhalte auf Augenhöhe
- Viele kostenlose Lernmaterialien
- Gemeinschaftsgefühl
- Förderung von Eigenverantwortung
Nachteile:
- Qualität der Inhalte variiert stark
- Weniger strukturierter Aufbau
- Keine professionelle Betreuung
skive: Fokussiert auf Mathe, aber mit System
Skive ist eine App, die sich ganz auf Mathematik spezialisiert hat. Sie kombiniert Videos mit Schritt-für-Schritt-Erklärungen und einem Lernalgorithmus, der anzeigt, welche Themen noch geübt werden sollten. Besonders hilfreich ist die Funktion, Fehler automatisch zu analysieren und passende Übungen vorzuschlagen.
Vorteile:
- Spezialisierung auf ein Fach
- Sehr strukturierter Aufbau
- Fortschrittsanzeige motiviert
- Ideal für schwächere Schüler
Nachteile:
- Nur für Mathe geeignet
- Eingeschränkte Themenvielfalt
- Keine Unterstützung in anderen Fächern
Duden Learnattack: Klassische Lernhilfe mit Tradition
Duden ist ein bekannter Name in der deutschen Bildungslandschaft. Learnattack setzt auf geprüfte Inhalte und bietet Übungsaufgaben, Lernvideos und Tests an. Die Plattform ist stark am Schulbuch orientiert. Die Struktur ist klar und bietet eine gezielte Vorbereitung auf Klassenarbeiten und Prüfungen.
Vorteile:
- Hochwertige Inhalte
- Orientierung an Schulbüchern
- Auch für ältere Schüler geeignet
- Gute Vorbereitung auf Abschlussprüfungen
Nachteile:
- Weniger interaktiv
- Altmodische Benutzeroberfläche
- Hoher Preis im Vergleich
Anton: Grundschüler spielerisch fördern
Anton ist eine kostenlose App für die Grundschule und frühe Sekundarstufe. Sie bietet Übungen, Spiele und Quizformate in allen Fächern. Besonders beliebt ist Anton wegen der intuitiven Bedienung und der bunten Oberfläche. Sie eignet sich sehr gut für den Einstieg ins digitale Lernen.
Vorteile:
- Komplett kostenlos
- Spielerischer Zugang
- Offline nutzbar
- Werbefrei
Nachteile:
- Nicht für ältere Schüler geeignet
- Begrenzte Tiefe bei schwierigen Themen
RealMath: Mathe für Fortgeschrittene
RealMath richtet sich an Schüler der Oberstufe und Studierende. Die App legt den Fokus auf mathematisches Verständnis und hilft bei komplexen Aufgaben. Sie eignet sich besonders für alle, die sich auf das Abitur oder ein technisches Studium vorbereiten.
Vorteile:
- Sehr detaillierte Erklärungen
- Fokus auf Verständnis statt Auswendiglernen
- Viele Übungsaufgaben mit Lösungsschritten
Nachteile:
- Nur für Fortgeschrittene
- Keine Inhalte für andere Fächer
- Hoher Anspruch kann überfordern
Worauf man bei Nachhilfe-Apps achten sollte
Nicht jede App passt zu jedem Schüler. Deshalb ist es wichtig, vor der Auswahl folgende Punkte zu bedenken:
- Lernziel: Soll die App nur ergänzen oder intensives Nachhilfeangebot sein?
- Fächer: Werden die gesuchten Fächer angeboten?
- Kosten: Ist ein kostenloser Test möglich?
- Motivation: Wirken Aufbau und Design ansprechend?
- Offline-Nutzung: Kann man auch ohne Internet lernen?
- Lernstandsanalyse: Gibt es Rückmeldungen zum Lernfortschritt?
Eine gute Nachhilfe-App sollte mehr bieten als nur Inhalte. Sie sollte Lernende motivieren, den Fortschritt begleiten und sich an den individuellen Bedarf anpassen. Ideal sind Apps, die verschiedene Lerntypen berücksichtigen und interaktive Elemente enthalten.
Lernapps als Ergänzung zum Unterricht
Nachhilfe-Apps ersetzen nicht den Schulunterricht. Sie können aber eine wertvolle Ergänzung sein – vor allem dann, wenn sie gezielt eingesetzt werden. Eine App kann helfen, den Stoff zu wiederholen, Verständnislücken zu schließen oder sich gezielt auf Prüfungen vorzubereiten. Wichtig ist, dass die Lernzeit sinnvoll genutzt wird und nicht durch digitale Ablenkung verloren geht.
Auch Eltern sollten in die Auswahl einbezogen werden. Gemeinsam kann man festlegen, wie oft und wie lange mit der App gelernt wird. Besonders für jüngere Kinder empfiehlt sich eine begleitete Nutzung.
Tägliche Routine mit Lernapps
Lernen mit Apps funktioniert am besten, wenn es regelmäßig geschieht. Eine tägliche Lernzeit von 15 bis 30 Minuten reicht oft aus, um Fortschritte zu machen. Viele Apps bieten Erinnerungsfunktionen an. Auch Belohnungssysteme – etwa durch virtuelle Abzeichen – können helfen, am Ball zu bleiben.
Wer sich einen Lernplan macht, sollte realistische Ziele setzen und auch Pausen einplanen. Besonders wirksam ist es, das Gelernte regelmäßig zu wiederholen. So bleibt das Wissen im Langzeitgedächtnis.
Für jeden etwas dabei
Viele Nachhilfe-Apps bieten heute echte Unterstützung beim Lernen. Wichtig ist, dass sie zur jeweiligen Person passen. Ob man eher visuell lernt, gerne strukturiert vorgeht oder viel Wert auf Austausch legt – für fast jeden Lerntyp gibt es die passende App. Besonders hervorzuheben sind Simpleclub, Sofatutor und Anton, die in unterschiedlichen Altersgruppen gute Dienste leisten.
Wer sich für eine App entscheidet, sollte diese zunächst ausgiebig testen und dabei auch auf versteckte Kosten achten. Es lohnt sich, Bewertungen zu lesen, sich Probevideos anzusehen und den Datenschutz zu prüfen. Dann steht dem digitalen Lernerfolg nichts mehr im Wege.